Am 20. Februar war Ronny Müller, Sportredakteur der Märkischen Allgemeinen Zeitung beim TSV Rangsdorf (Teltow-Fläming)
. In der Serie „MAZ macht mit“ bekam er eine Lehrstunde im Floorball. Seine Beobachtungen und Eindrücke darüber hat er in dem folgenden Beitrag niedergeschrieben:
„Die erste Frage hat es in sich. Ob ich Linksausleger bin oder Rechtsausleger? ‚Mmmmh‘, stottere ich. „Also ich bin Rechtshänder.“ Das besage aber nicht zwingend, wie man den Schläger beim Floorball hält. Wie ich denn den Besenstiel halte, werde ich nun gefragt. ‚Ähh, rechte Hand oben, linke unten‘, sage ich. Also bekomme ich einen Schläger für Linksausleger in die Hand gedrückt. Das ist wichtig wegen der Krümmung der Schaufel.“
„Und schon geht sie los, meine allererste Floorball-Übungseinheit beim TSV Rangsdorf (Teltow-Fläming). Mittwochs trifft sich die Hobbymannschaft der 96 Mitglieder starken Abteilung in Groß Machnow. Ich spiele mir mit einem weiteren Debütanten Bälle zu. Das klappt eigentlich ganz gut, zumindest mit der Vorhand. Mit der Rückhand ist die Streuung doch etwas größer. Meine Annahme ist bei rollenden Bällen auch gar nicht so verkehrt. Umso mieser ist es bei hoppelnden Bällen, sie hüpfen meist über meine Linksausleger-Kelle. Stockfehler eben. Notfalls dürfte ich den Ball auch mit dem Fuß annehmen.“
„Dann beginnt auch schon das Spiel. In der kleinen Halle, etwas größer als ein Volleyballfeld, wird drei gegen drei mit Minitoren gespielt. Es geht flott zur Sache. Kein langes Abtasten. Ich laufe mich frei, meist aber umsonst. Wer den Ball bekommt, führt ihn ein kleines Stück und schießt alsbald. ‚Auf Großfeld bei fünf gegen fünf ist das Spiel taktischer‘, erzählt in einer Pause Andreas Galow, der die U15 und U13 des TSV Rangsdorf trainiert. Da mit Bande gespielt wird, gibt es kaum Pausen. Es ist sehr intensiv. Je höher der Puls, umso schwerer die Ballkontrolle. Im Fußball reicht es oft, den Ball mit dem Körper abzuschirmen. Doch der Gegner spitzelt mir die Kugel anfangs einige Male mit dem Schläger weg. “
„Ich muss darauf achten, dass der Ball nicht über Kniehöhe gespielt und der Schläger nicht über Hüfthöhe geschwungen werden darf. Während ich das verinnerliche, versucht ein Gegenspieler einen Trick – und Gong – knallt sein Schläger gegen meine Stirn. Einmal schütteln und weiter geht’s.“
„Bei meinen ersten Torschüssen müssen die pausierenden Spieler noch den Kopf einziehen. Das kleine Tor verengt sich gefühlt auf Tippkick-Größe. Nach etwa einem Dutzend Versuchen klingelt es aber endlich. Mein erstes Floorball-Tor. Ich lerne: Egal ob Fußball oder Floorball – Tore schießen ist immer cool.
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„Dazu kommt noch das Lob von Andreas Galow. ‚Ob ich mal Eishockey gespielt habe‘, fragt er. Nun ja, vor 30 Jahren auf dem zugefrorenen Dorfteich. Ich sei gut in die freien Räume gelaufen, sagt der 47-Jährige. ‚Da sieht man, wer schon mal eine Mannschaftssportart betrieben hat.‘ Ich müsse allerdings noch mehr den Kopf oben behalten und nicht zu sehr auf den Ball schauen. Ich habe aber ein bisschen Angst, auf den nur 23 Gramm schweren und mit 26 Löchern versehenen Kunststoffball zu treten. Aber die Kugel ist stabiler als gedacht.“
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Grundsätzlich komme es im Floorball auf kurze schnelle Bewegungen, Ausdauer und eine gute Hand-Auge-Koordination an, sagt Trainer Galow. Die Technik könne man auch zuhause trainieren. ‚Einfach drei Becher aufstellen und den Ball mit dem Schläger durch den Parcours führen.‘ Wie es in der Praxis aussieht, solle ich mir am 25. und 26. Mai beim 10. Floorballcup des TSV Rangsdorf anschauen. Ronny Müller“
Dieser Beitrag von Ronny Müller erschien am 12. März diesen Jahres in der Märkischen Allgemeinen Zeitung.
W. G.